31.10.2024 - 05.12.2024

Öffnungszeiten: Mi – Fr  13 – 18 Uhr, und nach Vereinbarung.

GOTT&GILZ – „Zerstörte Fotografien“

Im Jahr 2015 bekam der Fotograf Roman Gilz eine unerwartete Nachricht auf Facebook: „Hallo, ich bin Gordan Nikolic. Ich bewundere deine Fotos und möchte sie zerstören.“ Für die meisten wäre das ein Schock, ein absolutes No-Go gewesen. Aber für Roman war es der Beginn einer ungewöhnlichen, aber faszinierenden künstlerischen Zusammenarbeit. Die „Zerstörung“ entpuppte sich als kreative Entfaltung.

Vom Zerstören zum Erschaffen: Gordan fing an, die makellosen Prints von Roman zu crumplen, zu zerkratzen, zu übermalen und auf vielfältige Weisen neu zu gestalten. Die beiden Künstler sahen darin nicht den Akt der Vernichtung, sondern der schöpferischen Weiterentwicklung.

Mit ihren unkonventionellen Darstellungen von Erotik und der weiblichen Form fordern sie die gängigen Vorstellungen von Kunst und Moral heraus. Ihre unverwechselbare Methode verbindet digitale Technologie und traditionelle Techniken, um Werke zu schaffen, die einzigartig und gleichzeitig tiefgründig sind. Von Religion bis Sexualität, von Macht bis Geld, ihre Arbeiten scheuen keine Kontroverse. Arbeiten die an BDSM und Fetisch-Darstellungen erinnern, die sonst eher im Verborgenem liegen, werden hier mit aller Nachdrücklichkeit und Härte gezeigt. Sie holen bestimmte Motive aus der „Schmuddelecke“ und kombinieren sie mit universell philosophischen Menschheitsfragen. GOTT&GILZ zeigen uns deutlich, dass wir in einer Zeit und Gesellschaft leben, die es uns erlaubt, den Konflikt zwischen Lust und Intellekt zu überwinden.

Provokation als Notwendigkeit: Die resultierenden Arbeiten stechen durch ihre einzigartige Herangehensweise an die Darstellung von Erotik hervor und sind eine Provokation, die die gängigen Vorstellungen von Kunst und Moral herausfordern will. Das Künstlerduo GOTT&GILZ verweist dabei auch explizit auf Gustav Klimt, Egon Schiele, Jackson Pollock u. a.