Was ist nochmal Dein Geschlecht, Süßer? Deine Gender-Angaben in der App waren ein wenig verwirrend …
Aliens in Love
What’s your gender again, honey? Your details in the app were a litte confusing …
Androide Helfer
Ausgedient.
Was, wenn unsere Herrin mit unseren Nachfolgern nicht zufrieden ist?
Android servants
Obsolete.
What if our mistress is not satisfied with our successors?
Herbst
Die Natur braucht sich nicht zu schminken.
Ein letzter Tanz. Wer bist Du? Dein Kuss war kalt!
Autumn
Nature doesn’t need to put on make-up.
One last dance. Who are you? Your kiss was cold!
Dorffest. Rummelplatzatmosphäre zwischen Autoscooter und Luftgewehr-Schießstand. Anfang der 1960er Jahre?
Lächelnd ignorieren die Mädels die Anmache der halbstarken Jungs. Oder lassen sie sich doch beeindrucken und auf eine Fahrt in der Walzerbahn einladen?
Ich fand die Szene im Spätsommer 2020 in den Uferwellen des Schlachtensees.
Winter 1776. Unter der Führung George Washingtons bereitet sich die amerikanische Kontinentalarmee auf die nächtliche Überquerung des Flusses Delaware und einen Überraschungsangriff auf die Britische Armee vor.
Washington und sein Lieutenant James Monroe stehen schon hüfthoch im Wasser, ebenso ein sich ungestüm aufbäumendes Pferd. Aus dem Hintergrund beobachtet General Edward Hand die Szene.
Das Bild entwickelte sich so detailreich vor meinen Augen, daß ich zum Schluss nicht mehr sicher war, ob ich das Foto wirklich am Berliner Schlachtensee aufgenommen hatte. – Die Schlacht im Schlachtensee?
Me, Myself, and my Hat
Drei Gesichter, drei Seelen, ach! … unter meinem Hut. Ein offenes, ein verschlossenes, ein geheimnisvolles Gesicht.
Ich glaubte, mich selbst zu erkennen.
Three faces, three souls, ah! … under my hat. An open, a closed, and a mysterious face.
I thought I knew myself …
Auf einem Foto von Lichtspuren auf der Zimmertür entdeckte ich gleich die weibliche Brust.
Neugierig untersuchte ich das Bild, und nach und nach kamen der ganze Torso, Schultern, Arme und Beine zum Vorschein. Aber wo war der Kopf? Da wo er sein sollte, konnte ich ihn nicht finden. Plötzlich riss die Dunkelheit auf, und Licht erhellte die Szene. Ich war nicht weniger überrascht als die männliche Figur links, die gerade versuchte, mit dem Kopf das Weite zu suchen.
Was war da geschehen? Viele Augen im Hintergrund wurden Zeugen, aber die Zeugen blieben stumm.
In den Lichtreflexen auf der Oberfläche eines alten chinesischen Wandtellers entdeckte ich einen merkwürdigen Kopf, umgeben von einer Aureole. Aus wächsernem Gesicht starrten mich leere Augen an. Wer mochte das sein? Ein weltlicher oder religiöser Würdenträger? Oder ein Götzenbild? Eine Mumie?
Als ich den hellen Mantel mit dem hohen Kragen sah, kam mir der Gedanke: Konnte das wirklich Elvis sein?
Elvis lebt! (so oder so).
Verklärte Nacht
„Zwei Menschen gehn durch kahlen, kalten Hain; der Mond läuft mit, sie schaun hinein. … “
In seinem Gedicht „Verklärte Nacht“ erzählt Richard Dehmel vom Gespräch eines Paares im Mondenschein, in dem die Frau mit Bangen ihrem Geliebten erzählt, daß sie bereits ein Kind von einem Anderen erwartet, dieser aber mit Liebe und großzügigem Verständnis reagiert.
„Er fasst sie um die starken Hüften, ihr Atem mischt sich in den Lüften, zwei Menschen gehn durch hohe, helle Nacht.“
Arnold Schönberg hat Richard Dehmels Gedicht in seinem Streichsextett Op.4 vertont.
Transfigured Night
„Two people are walking through a bare, cold grove; the moon keeps pace and draws their gaze …“
In his poem „Transfigured Night“ Richard Dehmel tells the story of a couple’s conversation in the moonlight, in which the woman fearfully tells her lover that she is expecting someone else’s child, but he responds with love and generous understanding.
„… He clasps her around her strong hips, their breath mingles in the air; two people walk on through the high, clear night.“
Arnold Schönberg set Richard Dehmel’s poem to music in his string sextet Op.4.
Nachfolger.
Aller individueller Sinne beraubt, durchdrungen vom universellen Geist. Knoten im kosmischen Netzwerk.
Des Menschen Vermächtnis.
Lichtspiel an der Wand.
Was geschieht hier? Was sind das für Wesen, die da zu dritt, bärtig und behaart, reglos sitzen, und von einer Frau an den Schultern berührt werden?
Ist es eine Schöpfungsgeschichte? Der Akt der Belebung von Puppen aus Lehm und Stroh durch eine Gottheit?
Ist es die Initialzündung von Erkenntnis und Bewusstsein, die geistige Erhebung vom Vormenschen zum Menschen?
Ein wenig fühlte ich mich wie Meister Geppetto bei der Erschaffung des Pinocchio: Das Bild hatte seinen eigenen Plan, es wollte so entstehen. Ich war ratlos.
Zeigt es die schmerzhafte Erinnerung an einen lieben Menschen, die einen nicht loslassen will?
Oder ist es der Moment des Todes, in dem sich die Seele vom Körper trennt, mit einer letzten innigen Umarmung?
Abgekämpft.
Was haben die müden Augen hinter dem Gesichtspanzer gesehen?
Desillusioniert.
Der abgeschlagene Kopf, präsentiert auf einem silbernen Tablett. Die letzten Gedanken stehen ihr noch ins Gesicht geschrieben.
Verbitterung. Resignation. Zweifel. Hatte alles so kommen müssen?
Das Schwert, hoch über den Kopf erhoben, trennt die beiden Kontrahenten voneinander.
Ist es ein Schiedsspruch? Ein Friedensschluss?
Krieg kennt keine Gewinner, nur Trümmer und Verluste.
Schnee, Eis. Kein Anhaltspunkt am Horizont.
Wohin sollen wir uns wenden?
Wir müssen weiter!
Wie reagiert der Mensch, die selbsternannte ‚Krönung der Schöpfung‘, auf eine Intelligenz, die ihm weit überlegen ist?
Kann er das Andere überhaupt erkennen, geistig erfassen? Ist eine Kommunikation möglich?
Diese Frage stellte uns Stanislav Lem in seinem philosophischen Roman ‚Solaris‘. Diese Frage stellt sich uns heute angesichts der rasch voranschreitenden ‚Künstlichen Intelligenz‘.
Starker Baum, fest verwurzelt.
Mir erschien der Boden ungewiss.
Objekt und Schatten.
Das Objekt ist Bild.
Das Licht erzählt das Bild neu.
Lichtspiegelung auf geschwungener Keramikoberfläche.
Bei näherer Betrachtung entdeckte ich Andy Warhols Banane, um die sich gerade eine Ente und eine Auster stritten.
Ich war nicht der einzige Beobachter dieser verrückten Szene: Von oben schaute noch ein anderes Wesen zu.
Feuervogel, energiegeladen und durchleuchtet. Im Traum gesehen.
Plötzlich war der stolze Greiff ängstlich und verzagt. Mit angelegten Ohren wie ein Hase.
War es ein Albtraum?
Auf dem Grund einer Lilienblüte fand ich diesen kleinen Frosch.
Ich traute meinen Augen nicht: Mit einer Leier aus Fischbein kniete er da und sang klagend seine Liebeslieder.
Die Angebetete fand ich nicht.
War es ein Gnom, den ich da auf meinem Foto entdeckte? Ein Waldgeist, mit Blättern auf dem Kopf, spitzen Ohren, knubbeligem Gesicht und Stieläuglein?
Von mir schien er keine Notiz genommen zu haben. Unbeirrt zog er weiter und warf Samen in die Erde.
Hat Emmet L. Brown seinen Fluxcompensator in den Millenium Falken eingebaut? Das war keine gute Idee!
Nun hat es Han Solo in die 50er Jahre einer anderen Zeit verschlagen, und er muss sich mit diesem 5-Liter 8-Zylinder Sternenkreuzer aus dem Staub machen.
Ein Idol und ihre Follower.
Ganz real folgen die Fans in Reih und Glied dem Idol, wobei sich jedoch die Reihe nach hinten immer mehr in Streit und Chaos verwandelt.
Von der Spur der Zerstörung hinter ihr nimmt es keine Notiz.
Wo kam plötzlich all das Wasser her? Gerade war auf dem Foto noch alles trocken gewesen.
Und dann kam von rechts auch noch diese warzige Kröte ins Bild geschwommen.
Ich rieb mir die Augen, es war schon weit nach Mitternacht. Ich überließ der Kröte das Feld und ging schlafen.
Lichtdurchflutet.
Ich versuchte, das Licht einzufangen.
Es hatte sich schon eine Pfütze gebildet.
Formen schmelzen, Farben fließen.
Yellow Submarine. Ich blickte hinaus. Aus einem Krater in der Tiefe stiegen langsam farbige Blasen, die sich wie Buchstaben aneinander reihten. Ich verstand kein Wort.
Da lächelte der Krater: Smile!
Paradiesfisch.
In perfekter Harmonie schwebt der Fisch durch seine lichtdurchflutete Unterwasserwelt.
Doch wehe, wenn die Augen der Täuschung erliegen.
Mimikry im Paradies?
Ein Pferd, oder ein Einhorn? Mit rosa Mähne und großen, treuen Augen; das Lieblingsspielzeug vieler Kinder.
In welchen nächtlichen Albtraum ist es hier geraten?
Saisonarbeit.
(Wer Rudolph findet, bekommt eine Nuss extra!)
Ein Gespräch bei einem Freund, spät Abends nach gutem Essen und Wein. Ich fragte ihn nach der Bedeutung eines der Bilder an der Wand. Für mich sah es aus wie ein Nagetier mit langen Ohren. Er erklärte mir, das Bild hieße ‚Doppelter Horizont‘ und zeige zugleich Inseln am Horizont und die Beine und Scham einer Frau. Da ich immer noch nur ein Nagetier mit langen Ohren sah, schlug ich vor, daß ich mich diesem Thema mal selber annehmen wolle. Das ist das Resultat. Mit Grüßen an Jeff Koons 😉